redaktionell
Kapitel: | Grenzüberschreitend leben und denken |
---|---|
Antragsteller*in: | Rasmus Andresen (KV Flensburg) |
Status: | Übernahme |
Entschieden am: | 10.12.2022 |
Eingereicht: | 10.12.2022, 10:39 |
Kapitel: | Grenzüberschreitend leben und denken |
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Antragsteller*in: | Rasmus Andresen (KV Flensburg) |
Status: | Übernahme |
Entschieden am: | 10.12.2022 |
Eingereicht: | 10.12.2022, 10:39 |
redaktionell
unserer Region. Deshalb werden wir uns dafür einsetzen, dass Flensburg sich weiterhin als aktive Programmpartnerin versteht und beteiligt. Aktivitäten vom Land Schleswig-Holstein, INTERREG für neue Ideen und die Zivilgesellschaft zu öffnen, unterstützen wir.
Das Zusammenleben an der Flensburger Förde ist ein Vorbild für die ganze Welt.
Wir sind eine binationale Stadt, die sich in verschiedenen Kooperationen für
eine stärkere deutsch-dänische und europäische Zusammenarbeit einsetzt.
Flensburg ist Mitglied in der Region Sønderjylland-Schleswig, dem Grenzdreieck
und Programmpartnerin für das deutsch-dänische Interreg-Programm.
Wir GRÜNEN stehen für ein Flensburg, dass konsequent binational, europäisch und
weltoffen denkt. Für ein Flensburg, dass auch seine Minderheiten konsequent
mitnimmt.
Grenzregion. Gemeinsam. Gestalten:
Flensburg soll Europastadt werden und diesen Beinamen als Zeichen für die
Verankerung des europäischen Gedanken in unserer Stadt tragen.
Flensburg denkt konsequent binational und macht alle Informationen der
Stadt sowohl auf Deutsch als auch auf Dänisch verfügbar.
Wir unterstützen die Idee einer „Grenzbarrierenkommission“, in der sich
mit der Abschaffung der Barrieren für das grenzüberschreitende
Zusammenleben beschäftigt wird.
Wir wollen einen gemeinsamen Mobilitätsplan für die deutsch-dänische
Grenzregion, in der wir den Umstieg vom Individualverkehr auf den ÖPNV mit
einem gemeinsamen Tarifgebiet schaffen. Dafür werden wir uns auch auf
Landesebene einsetzen und auf die Umsetzung der im Koalitionsvertrag
vorgesehenen Maßnahmen pochen.
Wir unterstützen die Arbeit der Koordinatorin der Stadt für die deutsch-
dänische und internationale Zusammenarbeit und wollen diese Stelle
perspektivisch ausbauen.
Flensburg soll Initiatorin einer ersten grenzüberschreitenden
Bürger*innenkonferenz werden. Das Thema Flensburger Förde und ein
gemeinsamer, deutsch-dänischer Nationalpark Ostsee soll dort behandelt
werden.
Der regelmäßige Austausch mit den dänischen Nachbarkommunen soll
intensiviert werden und zu Fragen und Herausforderungen, die nicht an der
Grenze enden, sollen auch die Ausschüsse der Grenzdreieckskommunen
gemeinsam tagen können. Ein Austausch wollen wir nicht nur auf
Verwaltungsebene, sondern eben auch auf politischer Ebene stärker
vorantreiben.
Die Pendler*innenberatung der Region Sønderjylland-Schleswig wollen wir
stärken und gemeinsam mit der dänischen Seite nach weiteren Lösungen für
den grenzüberschreitenden Pendler*innenverkehr suchen.
Die Interreg-Region schweißt die Grenzregion nicht bloß zusammen, sondern
ist auch ein wichtiges Forum für Innovationen und Entrepreneurship in
unserer Region. Deshalb werden wir uns dafür einsetzen, dass Flensburg
sich weiterhin als aktive Programmpartnerin versteht und beteiligt. Aktivitäten vom Land Schleswig-Holstein, INTERREG für neue Ideen und die Zivilgesellschaft zu öffnen, unterstützen wir.
Das bereits durch uns GRÜNE im Koalitionsvertrag auf Landesebene
verankerten Schengen-Festival werden wir von kommunaler Seite aus weiter
vorantreiben. Darüber hinaus stärken wir die bereits existierenden
grenzüberschreitenden Festivals wie z. B. folkBALTICA und das Norden-
Festival.
Wir werden das grenzüberschreitende Interreg-Projekt zum Schutz der
Flensburger Förde weiter vorantreiben und stellen uns hinter das Bemühen,
den vom Umweltminister Tobias Goldschmidt vorgeschlagenen Nationalpark
Ostsee zu einem deutsch-dänischen Projekt zu machen.
Minderheiten. Gemeinsam. Gestalten:
Die nationalen Minderheiten in unserer Stadt nehmen eine wichtige Rolle
ein und prägen unser Zusammenleben. Diese Rolle muss sich auch in der
Kommunalpolitik und den Beschlüssen wiederfinden. Wir setzen uns deshalb
für einen obligatorischen „Minderheiten-Check“ in Beschlussvorlagen ein,
der die Gleichstellung unserer nationalen Minderheiten und Volksgruppen
bei kommunalpolitischen Entscheidungen sicherstellt. Die Gleichstellung
der Minderheiten ist für uns nicht verhandelbar.
Wir verankern die dänische Sprache noch stärker in unserer Stadt und
werden dazu einen Aktionsplan Binationalität vorbereiten.
Die Minderheit der Sinti*zze und Rom*nja leidet weiterhin unter starker
gesellschaftlicher Diskriminierung. Dagegen wollen wir gemeinsam mit
zivilgesellschaftlichen Vertretungen und Bündnissen ankämpfen und aktiv zu
Stereotypen und Vorurteilen sensibilisieren.
Die dänische Kulturarbeit verbindet Minderheits- und Mehrheitsgesellschaft
in unserer Stadt. Deshalb wollen wir diese stärker fördern.
Wir stärken die Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit über das
„Flensburger Modell des friedlichen Zusammenlebens“ und wollen damit auch
ein Vorbild für andere Regionen sein.
Wir setzen uns besonders als Minderheitenstadt Flensburg auch im Land
weiterhin dafür ein, dass die Förderung der dänischen und friesischen
Sprache sowie von Romani an den Schulen im Norden gestärkt werden.