Veranstaltung: | Programm-Kreismitgliederversammlung Grüne Flensburg 10.12.2022 |
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Tagesordnungspunkt: | 5.2.1. Eine Stadt für Mensch & Natur |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 25.12.2022, 12:22 |
Antragshistorie: | Version 1 |
A3NEU2: Eine Stadt für Mensch & Natur
Text
Das Klimaziel von maximal 1,5 Grad Erderwärmung einzuhalten, erfordert höchste
Anstrengungen, global genauso wie lokal. Auch vor Ort in Flensburg müssen wir
vielfach umdenken, haben jedoch auch vielfältige Möglichkeiten dazu, die wir
konsequent nutzen wollen. Den Kampf gegen den Klimawandel und seine Folgen sehen
wir als oberstes kommunales Thema. Das Artensterben bei Insekten und Vögeln und
die zurückgehende Vielfalt von Pflanzen haben dramatische Ausmaße angenommen.
Eine intakte und vielfältige Natur ist für uns überlebenswichtig. Nur wenn wir
auch in Zukunft ausreichend Naturräume in der Stadt haben, wird Flensburg
lebenswert bleiben. Als stark wachsende Stadt ist Flensburg besonders
herausgefordert. Strände, die Marienhölzung, das Lautrupsbachtal etc. -
Flensburg hat viele wertvolle Natur- und Erholungsräume. Wir wollen insbesondere
zusammenhängende Naturräume in unserer Stadt erhalten und neue entwickeln.
Zentraler Hebel für eine Grüne Energiepolitik, die dem Klimaschutz dient und die
Versorgungssicherheit für die Menschen in Flensburg sicherstellt, sind die
Stadtwerke Flensburgs.
Klimaschutz. Gemeinsam. Gestalten:
Hierfür wollen wir das städtische Kleinklima verbessern und Vorsorge
treffen für Starkregenereignisse und Ostsee-Hochwasser.
Gefährdete Flächen sollen überflutungssicher gemacht werden, dies
erfordert eine langfristig angelegte Planung.
Flensburg wird Schwammstadt (Versickerungsflächen,
Regenrückhaltemaßnahmen).
Klimawirksamkeit in den kommunalen Beschlussvorlagen durch CO2-Bilanzen
ergänzen, z.B. Baumerhalt versus Neupflanzungen
Wir setzen uns für die verbindliche Festsetzung von kommunalen CO2-
Reduktionszielen in den verschiedenen Sektoren ein (siehe
Bundesklimaschutzgesetz). Insbesondere im Mobilitätsbereich müssen wir in
den nächsten Jahren den Ausstoß klimaschädlicher Emissionen massiv
reduzieren.
Naturschutz. Gemeinsam. Gestalten:
Im urbanen Umfeld Flensburgs ist Verdichtung das wichtigste Instrument
einer Entwicklung von Wohnen und Gewerbe - Versiegelung wollen wir
verhindern durch konsequente Nutzung von Leerständen.
Netto-Null-Versiegelung ist unser Ziel: Flächen, die neu versiegelt
werden, müssen an anderer Stelle in der Stadt entsiegelt und ökologisch
aufgewertet werden.
Erhalt und Ausbau von ökologischen Grünzonen und Baumanpflanzungen sind
uns wichtig.
Auch innerstädtisch wollen wir Verwilderungsflächen zulassen. Damit
schaffen wir Schonräume für Fauna und Flora.
Wir setzen uns weiterhin für die Renaturierung von Flensburger Bachläufen
und die Schaffung von Feuchtgebieten ein.
Biodiversitätsförderung erreichen wir durch Reduzierung von Eingriffen in
Naturräume (Mähen, Rückschnitte, Busch- und Baumrodung) und weiteres
Anlegen von Blühwiesen.
Keine Bevorratung von Flächen für Wohnen und Gewerbe.
Wir wollen Stein- und Betongärten durch kommunale Regelungen begrenzen.
Meeresschutz. Gemeinsam. Gestalten:
Meeresschutz konkret vor Ort bedeutet Schutz der Flensburger Förde.
Flensburg soll Meeresschutzstadt werden.
Wir setzen uns für eine kommunale Verankerung des Themas ein, damit
Meeresschutzprojekte von lokalen Akteur*innen umgesetzt werden können.
Für uns hat die Verbesserung des ökologischen Zustands der Förde höchste
Priorität.
Zur Umsetzung der Ziele werden wir alle Möglichkeiten nutzen, auch über
die Europäische Union Unterstützung zu erhalten.
Die Verbesserung des Zustands der Förde kann nur grenzüberschreitend
gelingen, wie das Beispiel der Muschelfischerei zeigt. Daher wollen wir
mit Dänemark gemeinsam Lebensräume in Nord- und Ostsee schützen und setzen
uns für einen Nationalpark Ostsee unter Einbeziehung der Flensburger Förde
ein.
Um den Eintrag von Mikroplastik, Arzneimittelrückständen und Phosphat
massiv zu reduzieren, fordern wir Maßnahmen wie beispielsweise die 4.
Klärstufe im Klärwerk.
Energie. Gemeinsam. Gestalten:
Die Tarifstruktur der Stadtwerke möchten wir konsequent ausrichten nach
Basisverbrauch und „Über“-Konsum.
Der Verbrauch von fossilen Brennstoffen bei den Stadtwerken Flensburg muss
bis 2035 beendet sein.
Die beschlossene, vollständige Dekarbonisierung der Stadtwerke bis
spätestens 2035 muss konsequent kontrolliert und umgesetzt werden..
Wir unterstützen aktiv die Umsetzung des gemeinsamen Transformationsplans
von Stadtwerken, der Initiative Klimabegehren und Stadt.
Die geplanten Großwärmepumpen unter der Flensburger Förde sollen einer
Umweltprüfung standhalten, um auch dem Meeresschutz zu genügen.
Wir setzen uns ein für Investitionen und Beteiligungen der Stadtwerke und
des TBZ an Windkraft- und Photovoltaikanlagen zur Sicherstellung der
Versorgung mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen.
Die Altstadtsatzung soll so angepasst werden, dass auf allen geeigneten
Dächern Photovoltaik-Anlagen genehmigungsfähig werden.
Wir unterstützen eine Dezentralisierung der Energieversorgung durch
Photovoltaik-Anlagen und Wärmegewinnungsanlagen.
Eine fachlich versierte Energieberatung für Haus- und
Wohnungsbesitzer*innen durch die Stadtwerke unterstützen wir.
Kommunale Gebäude und Infrastrukturen haben in der Regel einen hohen
Energieverbrauch. Wir wollen prüfen, inwieweit dort zusätzliche
Energiesparmaßnahmen und Suffizienzlösungen möglich sind.